Schon lange werden kollaborativen Arbeitstools großes Potenzial bescheinigt. Nun scheint die Corona-Pandemie digitalen Technologien den Durchbruch zu ermöglichen. Tools die unsere Arbeitswelt verändern und uns unterstützen, unsere Kreativität neu zu entdecken.
Das Entwickeln von Innovationen und neuen Geschäftsmodellen ist vom Thema Lernen nicht zu trennen. Wer sich ins „Neuland“ begibt erkennt rasch, das ihm sein Erfahrungswissen nur begrenzt weiterhilft. Neugierde und der Mut zu explorieren lösen auf dieser Reise das eingelernte Effizienz-Denken sofort ab. Vielen von uns gelingt das jedoch erst, wenn wir nicht mehr aus oder zurück können. Erst wenn wir quasi keine Wahl mehr haben, ist wirkliches Lernen möglich. Vielen meiner Kunden und auch mir selbst, ist es zu Beginn der Corona-Pandemie ähnlich ergangen. Kollaborative Software war bekannt, wurde jedoch nicht als Arbeits-Tool genutzt. Mal ehrlich, wussten Sie im Jänner 2020 was Zoom ist und wie sich mit MIRO, Microsoft 365-Suite, Teams, Sway, Trello oder Yammer eine Selfmade-Lernumgebung gestalten lassen?
Augmented Reality diktiert das Lernsetting von Morgen
Die spezielle Situation des Lockdowns, also nicht anders zu können und das damit verbundene Digital Upskilling vieler Führungskräfte und Mitarbeiter erlaubt uns heute hybride Lernumgebungen zu desigen, die wir uns vor einigen Monaten noch nicht vorstellen konnten. Und wie geht’s weiter? Denken wir mal kurz „beyond“ Zoom, MURAL & Co. Was logischerweise folgt ist die Verschmelzung der virtuellen mit der realen Welt. Womit wir bei der erweiterten Realität wären. Wer denkt, dass es dazu wieder ein „nicht aus können“ brauchen wird, irrt. Augmented Reality (AR) diktiert bereits heute das Lernen von Morgen.
Nicht nur Experten der Automobil Industrie oder der Medizin greifen mittlerweile selbstverständlich auf diese Technologie zurück. Auch Laien nutzen diverse Apps auf ihren Smartphones, um auf das Live Bild, das die normale Umgebung zeigt, zusätzliche Informationen zu projizieren. Die Wirklichkeit wird damit erweitert und nicht ausgeblendet. Das ist der Unterschied zur Virtual Reality. Diese Erweiterung von Wirklichkeit ist das, woran ich mit meinen Kunden arbeite. Anders lassen sich weder neue Geschäftsmodelle noch die großen Probleme unserer Zeit lösen. Doch schon das „Neue Normal“ ist so schwer vorstellbar, weil wir „zu sehr in dem verankert sind, dass wir kennen. Der Homo Sapiens neigt sogar dazu, eine Variante, die sich einmal als best mögliche herausgestellt hat, als die für immer einzig mögliche beizubehalten“, schreibt Markus Hengstschläger.
Loslassen und das „Neue Normal“ entwickeln
Der Trend der Smart Learning Environments zeigt, wie uns Technologien beim Lernen und Entwickeln von Fantasie unterstützen können. Fantasie, die wir brauchen, um das „Neue Normal“ als Chance zu verstehen. Dazu müssen wir systematisch und rasch „Ent-Lernen“ und unsere Erfahrungsschätze loslassen. Digitale Kompetenzen hin oder her. Tools sind wie Methoden immer Mittel zum Weck. Es ist unsere Haltung und die Neugierde, das „Neue“ wirklich entdecken zu wollen. Was immer uns dabei hilft ist willkommen. Was folgt wird uns, wie immer überraschen, wenn wir uns darauf einlassen. Nicht selten ist es die Erkenntnis, das wir es verlernt oder nie wirklich erlernt haben unsere Kreativität zu nutzen. Im „Neuen Normal“ haben wir keine Wahl nicht, nicht kreativ zu sein!