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Innovation

Hacks, Labs & Pop Ups: Wie Mitarbeiter innovativ werden

By 5. Mai 2019Dezember 29th, 2023No Comments

Immer mehr Unternehmen denken Projektarbeit völlig neu. Die Notwendigkeit digitale Geschäftsmodelle entwickeln zu müssen verursacht in den meisten Fällen dieses Umdenken. Gemeinsam mit Kunden und Partnern experimentien und sprinten sie dabei außerhalb ihrer üblichen Unternehmensstrukturen in zeitlich befristeten und geschützten Umgebungen. Damit dieses Vorhaben kein Experiement wird, nutzen sie die Rahmenbedingungen und Vorgangsweisen von Innovations Formaten wie Labs, Pop Ups, Hackathons oder Camps. Mitarbeiter lernen dabei schlanke und agile Arbeitsmethoden und Werkzeuge kennen und erfolgreich anzuwenden. Sie werden digital (aus)gebildet und inspiriert, Kooperationsmodelle mit Startups zu erproben.

Die Vorgangsweise dieser Innovations-Formate ähnelt, egal ob sie für die Industrie, für KMUs, Behörden, Regionen oder NGOs zum Einsatz kommen:

1) Problemdefinition und Re-Definition

Am Anfang steht eine Challenge, die es zu bewältigen gilt. Die Fragestellung zu Beginn soll möglichst auf die Bedürfnisse einer Zielgruppe (Nutzer) fokussiert sein und nicht schon die Lösung beinhalten. An Bord ist ein multidiziplinäres Team mit vielen unterschiedlichen Komponenten und Spezialgebieten, in dem Hierarchie keine Rolle mehr spielt.

2) Explore: Augen auf, neugierig sein und lernen

Als Entdecker arbeiten die Teams wie Ethnologen in einer fremden Kultur, mit naiven Fragen, Beobachtungen und Skizzen. Die Zielgruppe wird durch Interviews und Beobachtungen erforscht. Hier zeigt sich in der Regel schon die Magie einer neuen Idee, indem sich die Problemstellung ändert und neu definiert werden kann (re-framing). Erst wenn die Bedürfnisse der Nutzer bekannt sind, ist eine Ideensammlung sinnvoll.

3) Create: Mutig sein, neue Wege entdecken und zu Ideen sprinten

Begrenzte Zeit schafft Kreativität. Mit Hilfe von Google Sprints entwickeln die Teams in kurzer Zeit möglichst viele Ideen, die im Anschluss geclustert werden, um schließlich auf einige oder wenige Ideen zu fokussieren. Inspiration liefern dabei Verhaltens und Vorgangsweisen anderer Branchen und Lebensbereiche.

4) Evaluate: Ausprobieren und Prototypen testen

In den Innovations Formaten geht es nicht darum möglichst schnell eine Idee zu haben, sondern die richtigen zu realisieren. Als Prototyp, Rollenspiel oder anderwertig erlebbar gemacht, lassen sich schnell Stärken und Schwächen der Lösungen erkennen, indem vom Nutzer zielgerichtet Rückmeldungen eingeholt werden.

5) Bring it home: Zwischenlandung und auf zu neuen Horizonten

Oft entstehen erst in der Co-Creation mit Nutzern und Partnern gute Ideen, die zu neuen Produkten und Services führen. Bereits während dieser Phase wird die spätere Implementierung des finalen Prototyps vorbereitet. Ziel ist es rasch vom Piloten zum „Proof of Concept“ zu gelangen, um danach mit Lean Management weiterzuarbeiten. Nicht selten geht man in dieser Phase auch wieder ein paar Schritte zurück und nutzt die Rückmeldung von Kunden zu einer Kurskorrektur. Jetzt erst kann es an die Umsetzung gehen.

Was Innovations-Formate bewirken

Innovations-Formate wirken in Unternehmen und Organisationen in drei Richtungen:

Output Driven Innovation

Unternehmen entwickeln damit konkrete Produkt- oder Dienstleistungs Innovationen. Behöden oder NGOs finden Lösungsansätze für gesellschaftliche oder politische Fragestellungen.

Soziale Innovation

Unternehmen oder Gemeinden entwickeln ihre Innovationsfähigkeit und Arbeitskultur. Der „Entrepreneurial Mindset“ wird erlebbar gemacht. Mitarbeiter und Teilnehmer werden befähigt mit Kunden und Partnern effektiv, agil und kollaborativ zusammenzuarbeiten.

Bildungs Innovation

Sie ermöglichen Führungskräften und Mitargbeitern neue Bildungs- und Karrierewege. Der temporäre „Schritt aus dem Silo“ oder der Abteilung erlaubt neue Perspektiven und schafft Freiräume zur persönlichen Entwicklung. Erfahrungen, Haltungen und Arbeitsweisen werden in den Unternehmensalltag übernommen.