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Co-Creation

Design Thinking: Arbeitsplätze als Ideen-Spielplätze

By 29. April 2017Dezember 29th, 2023No Comments

Für das Gedeihen guter Ideen sind festgeschraubte Besprechungstische oder nüchterne Büroräume Gift. Angelika Kramer berichtet im TREND 34/2016. und hat mich dazu interviewt.

Immer mehr Unternehmen richten ihre eigene Innovationslabore ein. Ausgestattet mit Sitzsäcken und Hightech-Tafeln, sollen sie die Kreativität beflügeln.

Es vergeht mittlerweile kaum ein Monat, ohne dass ein großes deutsches Unternehmen verkündet, ein Innovationslabor zu eröffnen. Darunter Banken wie die HypoVereinsbank, Consulter wie Capgemini und Deloitte oder Fernsehsender wie Sky. In Österreich gewinnt das Thema erst heuer so richtig an Fahrt. Die ÖBB und die Casinos Austria haben im Frühjahr eigene Kreativstätten eingerichtet. Der ORF plant eine solche, ebenso die Wirtschaftskammer Kärnten.

Innovationslabore – auch Labs genannt – sind Räumlichkeiten, die sich bereits optisch von der Konzernkultur absetzen. Sie gleichen eher einem Start-up-Office mit flexiblen Möbeln, bemalbaren Wänden, die Platz für spontane Ideen-Sesessions bieten, und Bastelecken, um Prototypen zu erstellen.

„Für Design Thinking braucht man spezielle Räume, die kreatives Arbeiten erlauben“, sagt der Service Designer Klaus Weissmann. Allerdings ist diese Erkenntnis noch nicht so weit verbreitet, wie er es sich wünschen würde. Bei der EU-Kommission, wo er einen Design-Thinking-Workshop abhalten sollte, waren sogar die Besprechungstische am Boden angeschraubt. „Das sagt viel über die Unternehmenskultur aus“, so Weissmann, der sich viele Innovationslabs, die in den vergangenen Jahren in Europa entstanden, angesehen hat.

Gruppendymamik: Mehr als die Summe der Teile

Das für ihn gelungenste Beispiel ist die Factory in Berlin. Dabei handelt es sich nicht um ein unternehmenseigenes Lab, sondern eine Co-Innovation-Community aus Start-ups und etablierten Konzernen wie Facebook oder Google. An diese Community können sich Unternehmen mit Fragestellungen wenden, für die dann im Rahmen eines Design-Thinking-Prozesses Lösungen erarbeitet werden. „Das Besondere an diesem Modell ist, dass hier frühzeitig viele unterschiedliche Gruppen einbezogen werden; das erhöht die Chance auf wirklich innovative Lösungen“, so der Berater.

Unter den Corporate Labs lobt er die AppHäuser von SAP, wo der Softwarekonzern Entwickler, Designer und Kunden gemeinsam nach neuen Lösungen suchen lässt.

Zu den Vorreitern in Österreich gehören neben ÖBB und Casinos Austria auch die Erste Bank und der Babyartikelhersteller MAM. Sie haben Innovation als Teil ihrer Strategie definiert und bieten ihren Teams eigene Labore zur Entfaltung der Kreativität.

Im Artikel „Design Thinking Praxis“ erfahren Sie, wie die Unternehmen die Methode einsetzen.